Auf der Zielgeraden seines ersten Ironmans ist Tobias Seiler sogar nochmal kurz umgedreht, um die “first timer bell” zu läuten, was allen Debütanten zusteht. Dadurch legte der 47-Jährige die letzten Meter des abschließenden Marathonlaufes auf dem Hamburger Jungfernstieg mit Lightshow und Nebel zurück. “Das habe ich richtig genossen.”

Der Teilnahme an der Triathlon-Langdistanz am Sonntag, bei der Tobias Seiler 3,8 Kilometer in der 18 Grad temperierten Alster schwamm, 180 Kilometer auf seinem Rennrad in die Pedalen trat und einen Marathon absolvierte, gingen acht Monate Vorbereitungszeit voraus. Nebenbei trainierte der dreifache Familienvater noch selber den Dreikampf-Nachwuchs vom VfL Oldesloe und arbeitete Vollzeit.

Mit dem Umsetzen seiner Wettkampf-Taktik war er voll zufrieden. “Nach dem Schwimmen habe ich mich richtig wohl gefühlt. Auf dem Rad war es teilweise holprig, voll und windig. Der Lauf war besser als gedacht, es hat sehr viel Spaß gemacht“, resümiert der Debütant sein Rennen. “Ich wollte einfach ein tolles Erlebnis haben und war glücklich über viele bekannte Gesichter von Familie, Freunden und Triathlon-Vereinen an der Strecke.”

Dass Tobias Seiler überhaupt nach 11:41,31 Stunden seine erste Triathlon-Langdistanz absolviert hat, stand am frühen Morgen noch auf der Kippe. Ein Gewitter verzögerte den Schwimmstart um eine Dreiviertelstunde. “Ich habe das Beste daraus gemacht und mich mit vielen internationalen Teilnehmern unterhalten, warm gehalten und zusammen abgewartet,” berichtet der Oldesloer.

Nun ist erstmal Erholung angesagt, obwohl es den frischgebackene Ironman fast schon wieder in den Fingern beziehungsweise Beinen juckt. “Mit meinen Kindern werde ich im Sommer an einem Freiwasserschwimmen teilnehmen und für unser Landesliga-Team stehe ich als Ersatz bereit.” Langeweile wird bei Familie Seiler also nicht aufkommen.

Bleibt also abzuwarten, wann und wo der Familienvater das nächste Mal die “first timer bell” läuten wird.