Sven Kirschtowski wird Ironman in Hamburg
„Es wurde nach acht Jahren mal wieder Zeit für einen Triathlon“, war Sven Kirschtowski vom VfL Oldesloe, der schon als Kind ein Dreikämpfer war, unlängst der Meinung – und dann wurde es gleich ein Ironman.
Sven Kirschtowski im Kreis seiner Lieben nach dem Rennen mit der wohlverdienten Medaille um den Hals (v.l.n.r. Bruder Jan, Vater Jens, Sven Kirschtowski und seine Verlobte, Fabienne Schwarzloh)
Am Sonntag ging der 34-Jährige in Hamburg an den Start und lief über die Langdistanz nach 13:12,07 Stunden unter lautem Jubel seiner Freunde und Familie auf dem Rathausmarkt im Ziel. Da lagen 3,8 Schwimmkilometer in der 20 Grad warmen Binnen- und Außenalster, 180 Radkilometer durch die Innenstadt und Vier- und Marschlande und 42,195 Laufkilometer an Binnen- und Außenalster hinter ihm.
Nach einigen Jahren mit Problemen an der Achillessehne hat Sven Kirschtowski sich letzten Sommer gedacht: „Ganz oder gar nicht, ich will wieder richtig Laufen können und so fit wie möglich werden. Jetzt mache ich den Ironman.“ Gesagt – getan. Aber so ganz reibungslos verlief die Vorbereitung dann doch nicht: Erkältungen und das Corona-Virus, sowie kurz vorher eine Knie-Überlastung bremsten den Stormarner immer wieder aus. „Zu dieser Zeit hatte ich schon den Veranstalter gefragt, ob ich meinen Startplatz bei einem anderen Rennen wahrnehmen könnte.“
Letztendlich zog Sven Kirschtowski das Vorhaben trotz Trainingsrückstand durch. „Ich bin in der Vorbereitung nicht mehr als 12 Kilometer gelaufen, wusste also, dass der Marathon extrem wird – und das wurde er auch ab Kilometer 15.“ Entgegen seiner größten Angst haben Sehnen und Muskeln durchgehalten und er sich durchgekämpft. „Ans Aufhören habe ich nie gedacht, allerdings war ich mir nicht sicher, ob meine Beine der Belastung standhalten würden, bis es auf die letzte Laufrunde ging.“
Auf mentale Unterstützung konnte sich der frischgebackene „Eisenmann” verlassen. „Die Stimmung an der Strecke war unglaublich und meine Freunde und Familie waren fast überall. Zu wissen, dass Leute mein Rennen auf der App mitverfolgt haben, gab mir zusätzliche Motivation.“ Diese Unterstützung wog die 9 bis 12 Trainingsstunden pro Woche für Sven Kirschtowski auf. So war die Antwort auf die Frage nach seinem größten Moment an diesem Tag wenig verwunderlich: „Über die Ziellinie zu Laufen und dann die Liebsten mit der Medaille um den Hals zu umarmen.“